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Weisheit

Gewisse Herren

Sie bürsten sich eitel die Nadelstreifen.
Sie führen Geschäfte agil und gewandt.
Sie wollen weit oben nach Sternen greifen –
und halten vergänglichen Staub in der Hand.

Sie mimen hochmütig die feinen Herren,
sie baden und suhlen genüßlich in Macht.
Und wer es riskiert, sich zaghaft zu wehren,
wird zynisch ganz offen zum Schweigen gebracht.

Sie werden ängstlich zum Halbgott erhoben.
Während einer verzweifelt buckelt, sich duckt
in der Hoffnung, die Herren werden ihn loben,
sie ein andrer heimlich mit Häme bespuckt.

Den gewissen Herren ist das willkommen
sie verfolgen frostig ihr schmuddliges Ziel.
Ein Kriecher wird hart in die Pflicht genommen
als strampelnde Puppe im listigen Spiel.

Das Erbeuten dicker Erträge ist Zwang!
Ihr Hirn scheint ein üppiges Aktienpaket.
Es rollen zig Köpfe. Hier geht es entlang!
Der Kurs an der Börse ihr täglich Gebet.

Sie leiern ihr ständiges Standort-Geplärr
und planen modern so unendlich global.
Das Fußvolk kapiert nichts, dies dämliche Heer!
Dem Pöbel sind Wettbewerb, Wachstum egal!

Die Herren steuern erfolgreich Bilanzen
mit ehernem Ehrgeiz und großem Geschick.
Das diene, sie sagen, gleichsam dem Ganzen.
Insgeheim nagt die Furcht ums eigne Genick.

Vereinzelt sind diese Herren auch Damen.
Die lernen das Spiel ganz besonders rasant.
Sie sprengen dynamisch den männlichen Rahmen
mit eisernem Besen und gar nicht charmant.

Und wenn diese Herren doch einmal stürzen,
geht’s nicht hinunter, es geht steil hinauf.
Ums Verrecken will keiner die Vorteile kürzen,
man zahlt sogar doppelt und dreifach was drauf.

Wer blickt ihnen morgens im Spiegel entgegen,
wenn sie in die Augen im Spiegelbild schauen?
Mag sich doch Zweifel gelegentlich regen?
Verspüren sie manchmal ein heimliches Grauen?

Daheim in Kongressen, Bilanzen, Know-how,
die gewissen Herren pausieren wohl nie.
Bemerken sie letztlich noch Kinder und Frau?
Begegnen sie ihnen inzwischen per Sie?

Was mögen sie ihren Kindern erzählen?
Verleugnen sie eiskalt ihr Tagesgeschäft?
Wie müssen sie nachts sich um Ruhe quälen!
Ob einer von ihnen noch angenehm schläft?

Bedauerlich wenige werden vertrieben,
leider zu selten, umsonst, längst schon zu spät.
Ein verbranntes Feld ist zurückgeblieben,
mit Verderben, weidlich mit Kummer besät.

Die gewissen Herren, welch Jammergestalten!
Wo lauern Ärsche, in die sie kriechen?
Sie mögen ja noch so skrupellos walten –
Angst um den Kopf ist deutlich zu riechen!

Trotz allem, es gibt sie, die ehrbaren Herren,
teamfähig, mit straffer, doch teilender Hand.
Ihr Streben ist nicht, die Macht zu vermehren.
Sie leiten und führen mit Herz und Verstand.

(Antje Raabe-Pieper)

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Narretei Spiritualität Weisheit

Günstiger Wind – mollyfiziert

Es gibt keinen günstigen Wind für den, der nicht weiß, in welche Richtung er segeln will.

(Wilhelm von Oranien-Nassau)

Es gibt stets günstigen Wind für den, der weiß, dass er die Richtung ohnehin nicht wissen kann und der sich daher dem Winde anvertraut.

(Molly, vormals Schroedingers, nunmehr Hugh Everetts Katze)
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Film Nicht zugeordnet Weisheit

Mad as hell…

Out of the movie Network (1976) and still true,
except for the Russians, who now have beards
and have changed into Terrorists

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Film Spiritualität Weisheit

Erkenne und werde

Erkenne und werde, ©2011 Wilde Otter Produktionen.

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Narretei Weisheit

Macht fürchtet Lachen

Die Macht, und zwar jede Macht, fürchtet nichts mehr
als das Lachen, das Lächeln und den Spott.
Sie sind Anzeichen für kritischen Sinn, Phantasie,
Intelligenz und das Gegenteil von Fanatismus.
Ich bin nicht mit der Idee zum Theater gegangen,
Hamlet zu spielen, sondern mit der Ansicht,
ein Clown zu sein, ein Hanswurst.

(Dario Fo anlässlich der Verleihung des Nobelpreises für Literatur 1997)

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Freundschaft Liebe Weisheit

Öffne Dein Herz

Das größte Glück wirst du nur erreichen,
wenn du anderen dein Herz völlig öffnest
– ganz ohne Angst.

(Laila Mahfouz)

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Weisheit

Unendlichkeit geht auf…

Wer eine Freude an sich fesseln möchte,
stutzt dem Leben die Flügel;
aber wer die Freude küsst, wie sie ihm zufliegt,
lebt wie im Sonnenaufgang der Unendlichkeit.

(William Blake)

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Weisheit

Mut zum Loslassen

Man entdeckt keine neuen Weltteile,
ohne den Mut zu haben,
alle Küsten aus den Augen zu verlieren.

(André Gide, Foto: Anders Balari)

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Weisheit

Größtes Übel

Kein Übel ist so groß wie die Angst davor.

(Lucius Annaeus Seneca, Foto: Anders Balari)

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Weisheit

Furcht siegt

Furcht besiegt mehr Menschen,
als irgendetwas anderes auf der Welt.

(Ralph Waldo Emerson)